Fragen & Antworten

Hast du Fragen? Hier findest du schnell und übersichtlich Antworten.

Allgemeines

Wie groß wird der geplante Stadtteil werden?
Die gesamte Entwicklungsfläche inklusive angrenzende Erschließungsflächen beträgt in etwa 124 Hektar.
Wann erfolgt der Bau des neuen Stadtteils?
Derzeit wird vom Baubeginn im Jahr 2030 ausgegangen.
Warum soll gerade in Rothneusiedl ein neuer Stadtteil entstehen?
Rothneusiedl eignet sich ideal für eine Stadterweiterung. Mit der Verlängerung der U1 ist der neue Stadtteil bestens an das Öffi-Netz, und mit der S1 ist auch an ein hochrangiges Straßennetz angebunden. Der ÖBB-Güterterminal Wien Süd ist jetzt schon vorhanden. Der landwirtschaftliche Charakter der Gegend wird bei den Planungen neu interpretiert und nachhaltig weiterentwickelt. Es bestehen also beste Bedingungen für einen klimafitten, sozialen und lebenswerten Stadtteil.
Was ist ein städtebauliches Leitbild?
Das städtebauliche Leitbild ist ein Planungsinstrument. Es zeigt zum Beispiel, wie Gebäude, Grünflächen oder Straßen angeordnet sein sollen, damit Städte lebenswert bleiben. Das fertige städtebauliche Leitbild ist dann die Grundlage für den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan.
Wer ist die WWEG und was sind ihre Aufgaben?

Komplexe Stadtentwicklungsprojekte erfordern kompetente, engagierte Projektentwickler*innen. Bei RothNEUsiedl sind das die Mitarbeiter*innen der WWEG, der Wohnfonds-Wiener Stadtwerke Entwicklungs GmbH. Die Gründung der WWEG erfolgte vor dem Hintergrund einer langfristigen Entwicklungsperspektive für ein großes Projektgebiet in Rothneusiedl. Angesichts der Vielzahl von Beteiligten und der vielschichtigen Aufgaben, wie der Vergabe von Aufträgen und der Abstimmung mit der Stadt Wien, wurde die WWEG ins Leben gerufen, um diese Herausforderungen maßgeschneidert zu bewältigen und eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts sicherzustellen.

Ihre Hauptaufgabe als Vertreter*innen der Grundeigentümer*innen ist es, die gesamte Projektentwicklung in RothNEUsiedl zu managen – in enger Kooperation mit der Wiener Stadtplanung, im Dialog mit den Menschen vor Ort, dem Zukunftsteam, den Dienststellen der Stadt Wien und vielen anderen Stakeholder*innen. Konkrete Aufgaben und Kompetenzfelder, um die sich die Projektentwicklungsgesellschaft teils gemeinsam mit der MA 21 A kümmert, sind etwa: frühes Grün – das rechtzeitige Pflanzen von (Obst-)Bäumen, die Planung von Infrastruktur und Parkanlagen, die Abwicklung der Baulogistik und des Baustellenverkehrs, Maßnahmen für die Umsetzung, Verhandlungen und Abschlüsse von notwendigen Verträgen oder auch Marketingmaßnahmen.

Klimaschutz

Was macht Rothneusiedl zum Modellstadtteil für Klimaschutz und Klimaanpassung?

Die Entwicklung neuer Stadtteile bietet die einmalige Chance, Stadt von Anfang an möglichst klimaneutral zu gestalten. Mit Rothneusiedl soll der Weg in die Zukunft des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung begangen werden.

Ziel ist, Rothneusiedl zu einem Modellprojekt für einen klimafreundlichen Stadtteil der Zukunft zu machen. Wir wollen die Treibhausgasemissionen reduzieren, uns gegen Hitze wappnen und innovativ mit Regenwasser umgehen.

Besondere Bedeutung bekommen die öffentlichen Frei- und Grünräume. Wir gestalten sie so, dass sich die Bewohner*innen gerne dort aufhalten. Sie dienen als Schutz vor Sommerhitze, prägen das Bild des Stadtteils und schaffen eine einzigartige Identität.

Wie kann die Entwicklung eines neuen Stadtteils flächenschonend sein?
Wien ist in den vergangenen 15 Jahren um die Größe von Graz, also um rund 300.000 Menschen, gewachsen, dennoch ist es im österreichweiten Vergleich das Bundesland mit dem geringsten Bodenverbrauch. Rund 40 % des Bevölkerungswachstums in Österreich wurden in den letzten zwei Jahrzehnten von Wien aufgenommen und trotzdem braucht Wien im Bereich Bodenversiegelung und Flächeninanspruchnahme keinen Vergleich zu scheuen, ganz im Gegenteil: Trotz starken Bevölkerungswachstums versiegelt Wien so wenig neue Fläche wie möglich. Während seit 2010 österreichweit jeden Tag durchschnittlich über 15 Hektar Fläche verbraucht werden, sind es in der stark wachsenden Stadt Wien laut Zahlen des Umweltbundesamtes nur 0,1 Hektar. Insgesamt sinkt der Anteil der versiegelten Fläche pro Kopf in Wien, während er im Rest von Österreich weiterwächst.
Wie trägt Rothneusiedl zum Klimaschutz bei?

In Sachen Klimaschutz soll die Stadt Rothneusiedl nicht nur Mindeststandards erfüllen, der neue Stadtteil ist Klimapionier. Durch Kreislaufwirtschaft, als kühlende Schwammstadt die den Regen aufnimmt oder mit Urban Farming lebt Rothneusiedl Klima- und Ressourcenschutz. 

Ein Drittel des neuen Stadtteils besteht aus Grünflächen, die im Sommer eine natürliche Abkühlung bieten. Diese Grünräume sind leicht zugänglich und tragen zu einem angenehmen Stadtklima bei. In Rothneusiedl werden insgesamt 40 Hektar Grünflächen entstehen – das entspricht einer Fläche von 56 Fußballfeldern. Außerdem pflanzen wir 4.000 neue Bäume und gestalten begrünte Dächer und Innenhöfe, um die positiven Klimaeffekte weiter zu verstärken.

Der Ausbau der U-Bahn bis Rothneusiedl ist ein weiterer Beitrag zum Klimaschutz. Die Bewohner*innen und die Nachbarschaften können dadurch auf umweltfreundliche und bequeme Mobilität umsteigen, anstatt das Auto zu nutzen. Das spart jährlich bis zu 1.500 Kilogramm CO2 pro Person ein.

Wie wird auf Grün- und Freiräume geachtet?

Die Stadt Wien achtet darauf, dass es in neuen Stadtteilen für alle Bewohner*innen genug öffentliche Grün- und Freiräume gibt. Mit dem Fachkonzept Grün- und Freiraum der Stadt Wien wird berücksichtigt, wie viele zukünftige Bewohner*innen es in Rothneusiedl geben wird und wie viel Grün- und Freiraum diese brauchen. In Rothneusiedl wurde der Grün- und Freiraumbedarf auf Basis von rund 9.000 angenommenen Wohneinheiten durchgeführt. So sind insgesamt etwa 25 Hektar öffentliche Grün- und Freiräume für die Versorgung im Gebiet erforderlich. 

Alle Grün- und Freiräume in Rothneusiedl tragen zur Anpassung an den Klimawandel bei. Sie speichern Wasser und sorgen durch die Verdunstung für ein besseres Stadtklima.

Mobilität

Wie wird der neue Stadtteil an die U-Bahn angebunden?
Jede zweite U1 wird bei der Alaudagasse „abbiegen“ und anstelle von Oberlaa direkt das Stadtentwicklungsgebiet Rothneusiedl anfahren. Die U1-Station „Rothneusiedl“ schließt den Stadtteil an das gesamte Öffi-Netz der Stadt an. Die Bewohner*innen sind innerhalb von 15 Minuten Fahrt am Stephansplatz. Der U-Bahn-Ausbau bedeutet eine höhere Lebensqualität und einen geringeren ökologischen Fußabdruck für die Menschen in Rothneusiedl.
Wie wird Mobilität in Rothneusiedl gedacht?
Allgemein gilt: Vorrang für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen in Rothneusiedl. Das zusammenhängende Netz an Grünräumen hat den Vorteil, dass das Gebiet mit frischer kühler Luft versorgt wird und die Bewohner*innen ihre Wege attraktiv zu Fuß erledigen können. Der Einstieg in die Öffis ist dadurch einfach und niederschwellig.
Wie wird Autoverkehr in Rothneusiedl gedacht?
Die Pkw-Stellplätze werden dezentral entlang des Stadtentwicklungsgebiets in sogenannten Mobilitätshubs untergebracht. Die Mobilitätshubs sind mit ergänzenden Mobilitätsangeboten wie Carsharing, Lastenradverleih und vielem mehr ausgestattet.

Landwirtschaft

Wie trägt Rothneusiedl zur Stadtlandwirtschaft bei?
Das Thema Stadtlandwirtschaft wird sich im neuen Stadtteil auf vielfältige Weise zeigen. Begrünte Dächer und Fassaden kühlen und bieten Raum für das Anpflanzen von Essbarem. Durch die landwirtschaftliche Nutzung von Gebäuden kommt Lebensmittelerzeugung ins unmittelbare Wohn- und Arbeitsumfeld. Das schafft Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für lokale Lebensmittelerzeugung. Der Zukunftshof ist dabei Impulsgeber und auch Zentrum für die Stadtlandwirtschaft.
Wird Rothneusiedl eine essbare Stadt? Und was bedeutet das?
Ja, Rothneusiedl soll eine essbare Stadt werden. Das heißt, Bewohner*innen können an gekennzeichneten Orten, Obst, Gemüse, Kräuter, Samen, etc. selbst ernten oder anbauen. In Rothneusiedl könnten so beispielsweise Selbsternteparks, -hochbeete, -pyramiden, -blumentöpfe, Obstbäume oder Gemeinschaftsgärten über den öffentlichen Stadtraum verteilt umgesetzt werden.

Wohnen

Wie viele Wohnungen werden in Rothneusiedl gebaut?
Geplant sind 9 000 Wohneinheiten.
Für wie viele Personen wird in Rothneusiedl Wohnraum geschaffen?
Für ca. 21 000 Menschen wird in Rothneusiedl Wohnraum geschaffen.
Wird es geförderten Wohnbau in Rothneusiedl geben?
Ja, zwei Drittel der Wohnbauten werden gefördert und ein Drittel ist frei finanziert. wohnfonds_wien ist Eigentümer von zwei Drittel der Gesamtbodenfläche. Bedarfsorientierter geförderter Wohnraum soll in Rothneusiedl umgesetzt werden. Dazu zählen „klassische Normwohnungen“, besonders günstige SMART-Wohnungen, Gemeindebau NEU, innovative Wohnmodelle für Alleinerziehende und weitere spezielle Wohnformen, wie zum Beispiel für ältere Bewohner*innen.

Wirtschaft

Welche Bedeutung hat Rothneusiedl als Wirtschaftsstandort?
In einer wachsenden Stadt müssen nicht nur Wohnungen, sondern auch Arbeitsplätze geschaffen werden. Durch die gute Verkehrsanbindung birgt der künftige Stadtteil großes Potenzial für einen neuen, lokalen Wirtschaftsstandort. Ein eigenes Zukunftsquartier für Infrastruktur der Wiener Stadtwerke bringt die nötige Infrastruktur für ein klimaneutrales Wien. So entsteht zum Beispiel Raum für Elektro- und Wasserstoffbusse. Das schafft Green Jobs vor Ort – ganz im Sinne der Stadt der kurzen Wege.

Soziales

Wie werden Räume für Begegnung der Nachbarschaften geschaffen?

Rothneusiedl bringt Menschen zusammen und bietet unterschiedlichen Generationen und Bevölkerungsgruppen ein Zuhause. Damit das Zusammenleben gelingt, ist eine soziale Infrastruktur, die ein gutes Miteinander und Austausch fördert, notwendig. Zahlreiche Angebote beleben deshalb den Stadtteil: großzügiger Freiraum, konsumfreie Plätze als Treffpunkte, Erdgeschosszonen mit Geschäften, Gastronomie und Gemeinschaftsräume für beispielsweise Vereine. 

Ein wesentliches lokales Zentrum ist der bestehende Zukunftshof. Der Zukunftshof bildet den Eingang in den neuen Stadtteil. Er steht für die Verbindung von Alt und Neu. Er steht auch für die Weiterführung bzw. Neuinterpretation der Stadtlandwirtschaft. Ebenfalls dient er als Ideenschmiede für innovative Nachbarschaftsprojekte und als Veranstaltungsort. Vom Zukunftshof haben nicht nur die Bewohner*innen etwas, sondern auch die umliegenden Nachbarschaften. Der Zukunftshof als kultureller und sozialer Hotspot wertet die Gegend nachhaltig auf und bringt Menschen aus dem ganzen Umkreis zusammen.