Die gesamte Entwicklungsfläche inklusive angrenzende Erschließungsflächen beträgt in etwa 124 Hektar.
Derzeit wird vom Baubeginn im Jahr 2030 ausgegangen.
Rothneusiedl bietet ideale Voraussetzungen für eine Stadterweiterung. Durch die Verlängerung der U1 ist es bestens an das Öffi-Netz angebunden und mit der S1 ist auch eine ideale Anbindung an ein hochrangiges Straßennetz bereits gegeben. Auch der ÖBB-Güterterminal Wien Süd ist jetzt schon vorhanden. Der landwirtschaftliche Charakter der Gegend wird bei den Planungen neu interpretiert und nachhaltig weiterentwickelt. Es bestehen also beste Bedingungen für einen klimafitten, sozialen und lebenswerten Stadtteil.
Ein städtebauliches Leitbild ist ein Planungsinstrument, bei dem beschrieben wird, wie Bebauung, Grün- und Freiräume und Mobilität in einem Gebiet idealerweise angeordnet sein sollen, um den hohen Anforderungen einer lebenswerten und modernen Stadt gerecht zu werden. Das fertige städtebauliche Leitbild ist dann die Grundlage für den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan.
Die Entwicklung neuer Stadtteile bietet die einmalige Chance, Stadt von Anfang an möglichst klimaneutral zu gestalten. Mit der Schaffung des Stadtteils Rothneusiedl ist der Anspruch verknüpft, den Weg in die Zukunft des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung zu weisen.
Rothneusiedl soll zu einem Modellprojekt für einen klimawandelangepassten und dem Klimaschutz verpflichteten Stadtteil der Zukunft werden. Damit werden die Reduktion der Treibhausgasemissionen, die Hitzeanpassung und der innovative Umgang mit Regenwasser zu den zentralen Zielen in der Stadtteilplanung.
Die öffentlichen Frei- und Grünräume werden zu prägenden Elementen des Stadtteils. Sie werden so gestaltet, dass man sich dort gerne aufhält. Sie schützen die Gebäude vor der sommerlichen Überhitzung, schaffen Identität und Erlebbarkeit und stehen für Wiedererkennung in Rothneusiedl.
In Sachen Klimaschutz soll die Stadt Rothneusiedl nicht nur Mindeststandards erfüllen, der neue Stadtteil ist Klimapionier. Ob Kreislaufwirtschaft, kühlende Schwammstadt oder Urban Farming – Rothneusiedl lebt Klima- und Ressourcenschutz. Der neue Stadtteil wird zu einem Drittel aus Grünflächen bestehen. Eine begrünte Stadt bietet natürliche Abkühlung an heißen Sommertagen. Die vielen Grünräume sind für alle schnell zugänglich und sorgen für ein lebenswertes Stadtklima. In Rothneusiedl wird es daher 40 Hektar Grünräume geben. Das entspricht einem Drittel des Stadtteils und einer Fläche von 56 Fußballfeldern. Die 4 000 neu gepflanzten Bäume, begrünten Dächer und Innenhöfe verstärken die positiven Klimaeffekte.
Der U-Bahn-Ausbau bis Rothneusiedl verstärkt den Klimaschutzaspekt: Durch den Anschluss des neuen Stadtteils an das gesamte Öffi-Netz bekommen die Bewohner*innen sowie die umliegenden Nachbarschaften die Möglichkeit, von Individualverkehr auf umweltfreundliche und bequeme Mobilität umzusteigen. Wer vom Auto auf die Öffis umsteigt, spart bis zu 1 500 Kilogramm CO2 pro Jahr ein.
Ein neuer Stadtteil hat auch immer dafür Sorge zu tragen, dass ausreichend öffentliche Grün- und Freiräume für alle Bewohner*innen im Gebiet vorhanden sind. Wie viel Grün- und Freiraum es dafür braucht, ist im Fachkonzept Grün- und Freiraum der Stadt Wien festgelegt. Die dort angeführten Kennwerte berücksichtigen die Zahl der zukünftigen Bewohner*innen in einem Stadtteil und definieren so den jeweiligen Bedarf. In Rothneusiedl wurde der Grün- und Freiraumbedarf auf Basis von rund 9.000 angenommenen Wohneinheiten durchgeführt. So sind insgesamt etwa 25 Hektar öffentliche Grün- und Freiräume für die Versorgung im Gebiet erforderlich.
Neben der Quantität geht es in der Entwicklung der Grün- und Freiräume auch immer um die Qualität. Daher tragen alle Grün- und Freiräume in Rothneusiedl zur Anpassung an den Klimawandel bei. Sie speichern Wasser und sorgen durch die Verdunstung für ein besseres Stadtklima.
Jede zweite U1 wird bei der Alaudagasse „abbiegen“ und anstelle von Oberlaa direkt das Stadtentwicklungsgebiet Rothneusiedl anfahren. Die U1-Station „Rothneusiedl“ schließt den Stadtteil an das gesamte Öffi-Netz der Stadt an. Die Bewohner*innen sind innerhalb von 15 Minuten Fahrt am Stephansplatz. Der U-Bahn-Ausbau bedeutet eine höhere Lebensqualität und einen geringeren ökologischen Fußabdruck für die Menschen in Rothneusiedl.
Allgemein gilt: Vorrang für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen in Rothneusiedl. Das zusammenhängende Netz an Grünräumen hat den Vorteil, dass das Gebiet mit frischer kühler Luft versorgt wird und die Bewohner*innen ihre Wege attraktiv zu Fuß erledigen können. Der Einstieg in die Öffis ist dadurch einfach und niederschwellig.
Die Pkw-Stellplätze werden dezentral entlang des Stadtentwicklungsgebiets in sogenannten Mobilitätshubs untergebracht. Die Mobilitätshubs sind mit ergänzenden Mobilitätsangeboten wie Carsharing, Lastenradverleih und vielem mehr ausgestattet.
Das Thema Stadtlandwirtschaft soll sich auf möglichst vielfältige Art und Weise im neuen Stadtteil zeigen. Sei es durch begrünte Dächer und Fassaden, die einerseits kühlen und andererseits auch Raum für das Anpflanzen von Essbarem bieten. Diese allgegenwärtige Landwirtschaft im Kleinen führt zu einer Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für Ernährung durch lokale Lebensmittelerzeugung. Damit das Thema gelebt und weiterentwickelt wird, ist der Zukunftshof Impulsgeber und Zentrum für die Stadtlandwirtschaft. Dadurch können vielfältige (Flächen-)Synergien erzielt werden, so etwa die Begrünung und Kühlung von Gebäuden aufgrund der agrarischen Nutzung ihrer Fassaden und Dächer. Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für Ernährungsthemen aufgrund der lokalen Lebensmittelerzeugung im unmittelbaren Wohn-/Arbeitsumfeld.
Ja, Rothneusiedl soll eine essbare Stadt werden. Eine essbare Stadt dient zur Stadtbegrünung, Ernährungsbildung und Unterstützung der Bürger*innen. Sie können kostenlos Obst, Gemüse, Kräuter, Samen etc. an gekennzeichneten Orten ernten oder auch selbst anbauen. Mögliche Umsetzungen könnten in Zukunft folgende sein: Maßnahmen und Anlagen zur Nutzung von essbaren Pflanzen über den öffentlichen Stadtraum verteilt: Selbsternteparks, -hochbeete, -pyramiden, -blumentöpfe; Obstbäume; Gemeinschaftsgärten.
Geplant sind 9 000 Wohneinheiten.
Für ca. 21 000 Menschen wird in Rothneusiedl Wohnraum geschaffen.
Ja, zwei Drittel der Wohnbauten werden gefördert und ein Drittel ist frei finanziert. wohnfonds_wien ist Eigentümer von zwei Drittel der Gesamtbodenfläche. Bedarfsorientierter geförderter Wohnraum soll in Rothneusiedl umgesetzt werden. Dazu zählen „klassische Normwohnungen“, besonders günstige SMART-Wohnungen, Gemeindebau NEU, innovative Wohnmodelle für Alleinerziehende und weitere spezielle Wohnformen, wie zum Beispiel für ältere Bewohner*innen.
In einer wachsenden Stadt müssen nicht nur Wohnungen, sondern auch Arbeitsplätze geschaffen werden. Durch die gute Verkehrsanbindung birgt der künftige Stadtteil großes Potenzial für einen neuen, lokalen Wirtschaftsstandort. Ein eigenes Zukunftsquartier für Infrastruktur der Wiener Stadtwerke bringt die nötige Infrastruktur für ein klimaneutrales Wien. So entsteht zum Beispiel Raum für Elektro- und Wasserstoffbusse. Das schafft Green Jobs vor Ort – ganz im Sinne der Stadt der kurzen Wege.
Rothneusiedl bringt Menschen zusammen und bietet unterschiedlichen Generationen und Bevölkerungsgruppen ein Zuhause. Für ein gelungenes Zusammenleben ist daher eine soziale Infrastruktur, die eine gutes Miteinander und Austausch fördert, ausschlaggebend. Zahlreiche Angebote im großzügigen Freiraum, konsumfreie Plätze als Treffpunkte, Erdgeschosszonen mit Geschäften, Gastronomie und Gemeinschaftsräumen zum Beispiel für Vereine beleben den Stadtteil.
Ein wesentliches lokales Zentrum ist der bestehende Zukunftshof. Er bildet den Eingang in den neuen Stadtteil, steht für die Verbindung von Alt und Neu und die Weiterführung bzw. Neuinterpretation der Stadtlandwirtschaft und dient auch als Ideenschmiede für innovative Nachbarschaftsprojekte und als Veranstaltungsort. Vom Zukunftshof profitieren nicht nur die Bewohner*innen, sondern auch die umliegenden Nachbarschaften. Der Zukunftshof übernimmt die Rolle eines kulturellen und sozialen Hotspots, der die Gegend nachhaltig aufwertet und Menschen aus dem ganzen Umkreis zusammenbringt.